Sehr häufig setzen wir in der Orthopädie-Technik das Material Silikon ein. Silikon ist ein Naturwerkstoff mit hervorragender Haftreibung. Der Silikoninnenschaft wird direkt auf den Stumpf gerollt und stellt so eine sehr gute Verbindung her. Es gibt kein Pumpen im Schaft und damit auch keine Scheuerstellen. Diese Eigenschaften sind besonders für Diabetiker wichtig. Am Ende des Silikon-Liners ist ein Metallstift für die Verriegelung mit dem äußeren Karbonschaft angebracht. Zum Lösen der Verriegelung dient ein Knopf am äußeren Schaft.
Da das Silikon für die Haftung der Prothese sorgt, muss das Kniegelenk nicht mehr suprakondylär gefasst werden. Der Prothesenschaft muss daher lediglich das halbe Knie umschließen. Damit wird die Beweglichkeit im Kniegelenk wesentlich verbessert.
Neben den herkömmlichen Silikon-Linern gibt es weich eingestellte Komfort-Silikon-Liner und Gel-Liner (Alpha-Liner) auf Urethan-Basis. Diese kommen zum Einsatz, wenn eine noch stärkere Polsterung erforderlich oder eine Silikon-Allergie vorhanden ist.
Achtung! In Verbindung mit Silikonschäften ist eine peinliche Hygiene einzuhalten. Die Liner müssen täglich gewaschen und einmal wöchentlich desinfiziert werden! Entsprechende Pflegemittel für Liner und Stumpf erhalten Sie bei uns.
Die Firma Össur, bekannt für innovative, anwendernahe Prothetiklösungen, ist ein weiterer Durchbruch auf dem Gebiet der Linertechnologie gelungen.
Der
Seal-In Liner basiert auf einem neuen System, der sowohl den Pin als
auch die Kniekappe überflüssig macht. Die integrierte
Dichtungsmembrane aus Silikon (Hypobaric Sealing Membrane; HSM™) passt sich optimal an die innere Schaftwand
an und bildet einen luftdichten Abschluss. Beim Anziehen entweicht Luft durch das im Schaftboden eingebaute
Ventilsystem und schafft so einen Unterdruck (hypobaren Druck), der
die Prothese fest am Stumpf hält. Beim Ausziehen braucht der
Anwender für den erforderlichen Druckausgleich nur den Ventilknopf
zu drücken. Darüber hinaus enthält der Iceross® Seal-In™ Liner
eine distale Matrix bis oberhalb des Dichtungsrings, die ungewolltes
„Pumpen“ im Schaft verhindert und das Anziehen der Prothese
erleichtert. Durch die spezielle HSM™ Technologie ist der
Unterdruck immer nur genauso groß, wie für die Haftung notwendig
ist. Sie gewährleistet höchste Stabilität, optimale Kontrolle und
außergewöhnlichen Komfort. Der Anwender erfährt sicheren Halt, höchsten
Tragekomfort, maximale Kniefreiheit im Prothesenschaft und hat
weniger Aufwand. Die Dichtlippen lassen sich zum Aufrollen des Liners entfernen und anschließend in der Höhe individuell fixieren.